Dünen und Meer mit dezentem Sonnenlicht

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Berufsbild

des Bestatters

Der Beruf des Bestatters hat sich in der Vergangenheit aus den Tätigkeiten der Tischler/Schreiner und der Fuhrleute entwickelt. Solange die Gemeinden klein, die Familien intakt und der Glaube fest waren, reichte dies den Anforderungen der Gesellschaft aus. Mit der Industrialisierung in Deutschland zerbrachen die gewachsenen ländlich-familiären Strukturen endgültig und die zunehmende Spezialisierung aller Gewerke setzte sich fort. So entstanden die ersten „reinen“ Beerdigungsunternehmen in den wachsenden Städten des ausgehenden 19. Jahrhunderts, zuerst oft nur als Sarghandlung mit wenigen angebotenen Dienstleistungen. Die Nachfrage nach qualifizierten Dienstleistungen nahm im Laufe der Zeit zu, so dass der moderne Bestatter heute mehr denn je als Dienstleister in Erscheinung tritt und die originären – rein auf den Verstorbenen gerichteten – Tätigkeiten immer weniger Raum verlangen. Dafür haben sich die Anforderungen in andere Richtungen verstärkt entwickelt.

Frau platziert Blumenbouquet

Bis heute gibt es keine Zulassungsvorschriften, um den Beruf des Bestatters auszuüben, denn nach der Gewerbeordnung reicht ein Gewerbeschein aus. Dies war schon immer unzureichend, denn in der Praxis kann nur bestehen, wer eine fundierte Ausbildung und umfassendes Wissen hat. Deshalb ist eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung notwendig. Hinterbliebene wünschen heute nicht mehr nur eine einfache Bestattung, bei der der Verkauf eines Sarges im Mittelpunkt steht. Von einem Bestatter werden umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Beratung, Betreuung und Organisation sowie detaillierte Kenntnisse rechtlicher, sozialer und fachlicher Belange rund um Tod, Trauer und Bestattung erwartet. Die Bestattungsvorsorge setzt Beratungs- und Betreuungskompetenz im Gespräch mit dem Vorsorgenden voraus.

Mit der DIN EN 15017 – Bestattungsdienstleistungen – ist der „Stand der Technik“ im Bestattungsgewerbe festgelegt.

Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können sind Fortbildungsmöglichkeiten nach § 42 HwO zum „geprüften Bestatter“ / zur „geprüften Bestatterin“ und seit 2003 die Berufsausbildung zur „Bestattungsfachkraft“ entstanden. Im Anschluss kann eine weiterführende Ausbildung zum / zur „Thanatopraktiker/in“ sowie seit 2010 die modulare Ausbildung zum / zur „Bestattermeister/in“ erfolgen.


Bestattungsfachkraft

Die Bestattungsfachkraft ist die Berufsausbildung für das Friedhofs- und Bestattungsgewerbe. Bestattungsfachkräfte arbeiten in Bestattungsunternehmen sowie in Friedhofsverwaltungen, bei letzteren in erster Linie auf den entsprechenden Friedhöfen.

Zwölf Lernfelder regeln im RLP für die Bestattungsfachkraft die fachlichen Qualifikationen. Die Lernfelder sind auf drei Ausbildungsjahre verteilt und umfassen zwischen 40 und 80 Unterrichtsstunden pro Schuljahr. Die Ausbildung findet an den Lernorten Betrieb und Berufsschule statt.

Geprüften Bestatter

Die Ausbildung ist berufsbegleitend konzipiert, findet in 6 zeitlich versetzten Modulen statt, richtet sich an Bestatter die über eine mindestens zweijährige einschlägige Berufserfahrung verfügen.

Bestattermeister

Der Bestattermeister entspricht der Meisterebene der Berufe in der Handwerksrolle A bzw. B1. Demgemäß baut die Fortbildung zum Bestattermeister auf die Inhalte der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft auf.

Die Ausbildung zum Bestattermeister findet in vier Modulen für die Bereiche Fachtheorie und Fachpraxis statt. Die Ausbildungsteile Betriebswirtschaft und Ausbildereignung als Teile der allgemeinen Ausbildung zur Meisterebene im Handwerk bleiben in Verantwortung der Handwerkskammern.

Thanatopraktiker

Für die Ausbildung zum Thanatopraktiker / zur Thanatopraktikerin ist derzeit das Deutsche Institut für Thanatopraxie GmbH, Düsseldorf zuständig.

Die Thanatopraxie umfasst sämtliche Tätigkeiten, die notwendig sind, um sowohl ästhetisch als auch hygienisch eine einwandfreie Aufbahrung eines Verstorbenen vornehmen zu können. Für Auslandsüberführungen ist häufig eine thanatopraktische Behandlung zwingend vorgeschrieben.

Der Ausbildungskurs umfasst eine theoretische Ausbildung in Düsseldorf, sowie die praktische Ausbildung, bestehend aus einem mehrwöchigem Auslandspraktikum.

Ausbildungsbörse des BDB

Hier finden Sie Betriebe, welche Auszubildende suchen.